GESCHICHTE

 

Am 10.12.1953 erließ der Ministerrat der DDR eine Verordnung zur weiteren Verbesserung der Lebenslage der Arbeiter. Hierdurch sollte der bestehende Wohnungsnotstand beseitigt werden. Schwerpunkt der Verordnung waren auch die Bildung von Arbeiterwohnungsgenossenschaften und die Erweiterung des Wohnungsbauprogramms. Auf dieser gesetzlichen Grundlage kam es 1954 in der damaligen DDR zur Gründung der ersten AWGs.

 

Auch in Schleiz bestand zur damaligen Zeit Wohnungsnot. Für die Gründung einer Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft mussten 25 Interessenten gefunden werden. Bereits 26 Mitglieder hatten sich am 02.08.1957 gefunden und begründeten somit an diesem Tage das genossenschaftliche Wohnen in Schleiz.

Von den 26 Gründungsmitgliedern waren im Jahr 2017 noch 7 Familien bzw. 1 Ehepartner in der AWG wohnhaft.

Bereits kurz nach der Gründung, am 16.11.1957, erfolgte der 1. Spatenstich am heutigen Langenwiesenweg 10 – 12.

1. Spatenstich

 

Die Arbeiten gingen mit großer Einsatzbereitschaft voran – nicht zuletzt, weil Vergabe der Wohnungen in der Reihenfolge der erbrachten Eigenleistungen erfolgte.

 

Zur damaligen Zeit wurde mit Hacke und Schaufel nach Feierabend, an den Wochenenden und teilweise auch an Feiertagen gearbeitet. Wasserleitungen wurden verlegt, Bruchsteine aus dem Steinbruch geholt, im Ziegelwerk Tanna wurden Ziegel gebrannt. Selbst die Stemmarbeiten wurden von den Genossenschaftsmitgliedern durchgeführt.   

 

Im Dezember 1958 war der erste Wohnblock bezugsfertig. Zu diesem Zeitpunkt hatte die AWG „Wisenta“ Schleiz eG bereits 103 Mitglieder.

 

Bis 1962 wurden alle Wohnblöcke im Langenwiesenweg fertig gestellt. 120 Genossenschaftsmitglieder waren somit mit Wohnungen versorgt.

 

 

Nach einer Baupause wurden 1967 schließlich 28 Wohnungen im Windmühlenweg 2-8 übergeben.

 

 

      

Im Anschluss wurden in den Jahren 1974 und 1975 die beiden Wohnblöcke in der Oschitzer Straße 71 bis 89 mit insgesamt 88 Wohnungen errichtet.

In den Jahren 1984 und 1985 wurden im Windmühlenweg 48 bis 58 weitere 48 Wohnungen bezugsfertig.

Zum damaligen Zeitpunkt verfügte die Genossenschaft über 284 Wohnungen.

 

In den ersten Umbruchsjahren nach der politischen Wende erfolgte eine Anpasung der Genossenschaft auf Grundlage des bundesdeutschen Rechts. Im Mittelpunkt standen außerdem die Modernisierung und Instandhaltung der Wohnungsbestände unten den Gesichtspunkten der Substanzerhaltung und Wohnwertverbesserungen.

In der Mitgliederversammlung am 27.06.1992 wurde die Genossenschaft in Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft „Wisenta“ Schleiz eG umbenannt und die Satzung beschlossen.

Am 01.12.1992 erfolgte die Eintragung im Genossenschaftsregister.

Nach der Klärung wichtiger Fragen, wie zum Beispiel die sogenannten Altschulden und die Eigentumsverhältnisse, rückte die Modernisierung der Wohngebäude in den Fokus. So wurden u.a. die Fenster in allen Wohnungen ausgetauscht, Wärmedämmung an allen Häusern angebracht, neue Hauseingangs- und Nebentüren inklusive Wechselsprechanlagen eingebaut.

 

Aktuell hat die Genossenschaft einen Bestand von 280 Wohnungen und verwaltet 3 Eigentumswohnungen.

In den vergangenen Jahren wurden Schritt für Schritt eine Vielzahl von Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden zum Beispiel die Fassaden erneuert, Treppenhäuser renoviert, Elektrik und Gasleitungen modernisiert. Zahlreiche Wohnungen wurden vollmodernisiert und barrierereduziert umgestaltet. Im Jahr 2020 wurde mit dem nachträglichen Anbau von Balkonen im Windmühlenweg 52 begonnen.

 

         Windmühlenweg 52